Partikel
"Es ist der nebligste Winter seit achtzig Jahren«, behaupten Wetterkenner. Die Luftbrücke tut ihr möglichstes. Aber das Unmögliche kann auch sie nicht ermöglichen.“ schrieb die Berliner Autorin Ruth Andreas-Friedrich am 13. Dezember 1948 in ihr Tagebuch.
Lange Zeit ein Symbol für den Kampf der politischen Systeme nach 1945, steht das Tempelhofer Flugfeld seit seiner Öffnung 2010 für die Sehnsucht nach Natur und Freiräumen in der zunehmenden Enge der Berliner Stadtlandschaft.
Seit ich an diesen Ort gezogen bin, ist er auch Teil meines Lebens geworden, so wie mein Haus Teil der Geschichte ist - es ist im Hintergrund des bekannten „Rosinen-Bomber-Fotos“ des damaligen New York Times-Fotojournalisten Henry Ries zu sehen.
Ich habe das Areal erkundet und mich auf Spurensuche begeben nach den Momenten, wo sich diese unterschiedlichen Dimensionen begegnen. In einer Art visuellem Tagebuch halte ich Partikel von gegenwärtiger und vergangener Nutzung fest und verdichte das Vorgefundene.
Der Titel meiner Arbeit ist zugleich eine Referenz auf die Bilder meiner Spurensuche, die immer nur einen Teil der komplexen Situation, einen Teil des Ganzen zeigen sowie den Nebel auf dem Tempelhofer Flughafen, der das Starten und Landen der Rosinenbomber verzögerte.
Dagmar Gester
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