Im öffentlichen Raum sind Bilder von Essen omnipräsent, sie biedern sich an, gieren um Aufmerksamkeit, schreien nach Verzehr. Dabei geht es längst nicht nur um Nahrungsaufnahme, sondern ums Ganze: Essen ist Verheißung, Essen ist Glück, Essen ist pure Lust! Die meisten Bilder sind erotisch aufgeladen. Essen wird zum Porno.

Doch das Übermaß der Werbung entwertet das Essen auch. Oftmals sind die Botschaften respektlos überklebt oder gar zerstört. Außerdem schauen die Abbildungen selbst meist wenig appetitlich aus, sind farbstichig und verrottet.

Die erotisch aufgeladenen Essens-Bilder fotografiere ich frontal und direkt, alle im gleichen Format. Dabei beziehe ich bewusst die Alltagsumgebung mit ein. In dieser urbanen Kulisse wirken die Werbebotschaften zugleich schrill wie deplatziert.

In dieser Spannung machen die Bilder die Sinn(en)entleerung deutlich, ich kontrastiere die erwünschte Esslust mit unserem nüchternen Lebensalltag – und zeige, dass die Botschaft scheitert.